Plötzlich kommt sie um die Ecke: die Klausurenphase. Eben hast du noch mit Freunden heißen Glühwein auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt getrunken, zu Silvester das Feuerwerk über Würzburg angeschaut und nun sitzt du wieder in der kalten, eintönigen Bibliothek. Dort teilst du das Leid mit vielen anderen gestressten Studenten und versucht dich mit der neuen – und doch altbekannten – Situation zu arrangieren. Hier kannst du lesen, woran du merkst, dass das spaßige Studentenleben für die nächsten Wochen vorbei ist.
Du bekommst keinen Platz mehr in der Bibliothek
Bekanntes Anzeichen: Die Bibliothek wird immer voller. Während du vor Wochen noch einige Zeit für die Platzwahl gebraucht hatte, weil das Angebot einfach zu groß war, wird es in der Bibliothek richtig eng und voll. Man muss sich an den letzten Tisch quetschen. Außerdem sieht man Leute in der Bibliothek, die man vorher noch nie gesehen hat, die dort gar nicht reinpassen und solche, bei denen man dachte, sie haben längst das Studium abgebrochen. Da kommen auf einmal alle Studenten zusammen.
Du entdeckst viele Sonderbarkeiten
Während du so vor dich hin lernst, fallen dir sonderbare Dinge auf. Ohne Grund, konzentriert sich die Gedankenwelt auf ganz neue Aspekte. Sei es der graue Fleck über der Tür des Ausgangs der Bibliothek, die vielen großartigen Buchtitel, die du von deinem Arbeitsplatz lesen kann oder, dass der Student am Nachbartisch jeden Tag genau um 11 Uhr auf Toilette eilt.
Du putzt deine Wohnung oder lässt sie im Chaos versinken
Hinsichtlich der Ordnung gibt es genau zwei Optionen. Dazwischen gibt es nichts. Es gibt die, die, sobald die Klausurenphase ansteht, die Wohnung als Ausrede nutzen und aufräumen, putzen und wischen, um ja nicht lernen zu müssen. Die Wohnung ist durchgehend picobello und du könntest jederzeit vom Boden essen. Bei anderen herrscht dagegen absolutes Chaos. Mit dem Lernen bist du eh schon überfordert genug und gestresst, da wird das Putzen hintenangestellt. Die Wohnung ist ein einziger Flohmarkt. Überall liegen Socken, Geschirr und Lektüren für die anstehenden Hausarbeiten. Alle Kleider, die du besitzt, hängen natürlich über dem berühmten “Stuhl”.
Du suchst nach Ghostwritern und dem Download für ChatGPT
Als wären Klausuren in der Prüfungsphase nicht schon genug, kommen auch schon parallel die Hausarbeiten um die Ecke. Wie schön wäre es, die Hausarbeit nicht selbst zu schreiben, sondern schreiben zu lassen? Dank des Internets suchst du online weltweit nach Ghostwritern, die einem die schwere Last abnehmen. Jedoch fällt dir schnell auf, dass du dein Geld lieber anders investieren solltest – vier Flüge von Frankfurt nach Australien wären da schon vergleichbar. Auch die Suche nach einen geeigneten Hacker, der die Prüfung vorher zugänglich machen kann, gestaltet sich schwieriger als angenommen. Weder du selbst noch Bekannte haben die krassen Skills, um einen Hackerangriff durchzuführen. Darauf fällt dir auf einmal eine super Alternative ein. Du lässt deine Hausarbeit einfach per künstlicher Intelligenz schreiben. Weniger aufwand für dich. Beim Ausprobieren der KI merkst du, dass sich das ganze doch nicht so gut liest, wie geplant.
Du willst reich heiraten
Normales Gedankenspiel während der Prüfungsphase: Man schmeißt jetzt einfach alles hin. Sucht sich einen reichen Partner. Und wird glücklich. Es gibt viele ältere, schwerreiche Männer oder Frauen, die Gesellschaft gebrauchen könnten und denen es nicht weh tut, exmatrikulierten Studenten ein bisschen unter die Arme zu greifen. Und damit sind nicht die eigenen Großeltern gemeint. Jedoch stellst du fest, dass der Milliardenerbe-Plan leichter aussieht als er letztendlich ist.
Oh nein! Die Prüfungsphase ist da!
von Paulina Hock