Am 7. und 8. Mai 2024 traf sich die Forschungsgruppe des interdisziplinären Projekts „Fiscal Citizenship in Migrant Societies“ zu ihrem abschließenden Workshop in Würzburg in Räumen der Neuen Universität. Neben Teilnehmenden der Wirtschafts-, Rechts- und Politikwissenschaften der Universität Würzburg reisten auch Projektmitglieder aus Kanada, England, den Niederlanden und Schweden an. Anders als bei vorherigen Projektworkshops in Würzburg, Banff und Exeter standen diesmal weniger die Präsentation von neuen Forschungsergebnissen, sondern vergleichende Auswertungen und Schlussfolgerungen aus bestehenden Ergebnissen im Fokus des Workshops. In kleineren Arbeitsgruppen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der inzwischen 32 verschiedenen Arbeitspapiere, Journalartikel und Buchartikel, die im Rahmen des Projekts entstanden sind, herausgearbeitet und es wurden Implikationen und Empfehlungen für politische Akteure, Medien und Steuerbehörden abgeleitet. Ein gemeinsames Ergebnis ist, dass die Bereitschaft Steuern zu zahlen (tax compliance) in allen drei untersuchten Ländern (Deutschland, Großbritannien und Kanada) hoch ist und keine Unterschiede zwischen Natives und Migrantengruppen festzustellen sind. Der Workshop endete mit Planungen für ein gemeinsames Buchprojekt, welches die Kernergebnisse des Forschungsprojekts zusammenfassen und sich nicht nur an ein wissenschaftliches Publikum, sondern primär die breitere Öffentlichkeit (z.B. Stakeholder, Politiker, NGO’s, Steuerberater) richten soll.
Die beiden gemeinsamen Tage erwiesen sich als äußerst produktiv; wieder einmal zeigte sich, dass die persönliche Zusammenarbeit vor Ort nicht nur schöner, sondern auch effizienter ist als Videokonferenzen, die gleichwohl bei einem solchen Forschungsprojekt unerlässlich sind. Der Gastgeber und Koordinator vor Ort, Prof. Dr. Dirk Kieswetter, der mit seinem Team das Treffen organisierte, zeigte sich sehr erfreut über die Dynamik innerhalb der Forschungsgruppe, der es gelungen ist, in drei Jahren Projektarbeit disziplinübergreifend Arbeitsergebnisse zu produzieren. Insgesamt sei der Forschungsoutput überragend für ein Projekt, das in dem ersten Jahr stark mit den Schwierigkeiten und Einschränkungen der Corona-Pandemie konfrontiert war (mehr Informationen zum Projekt).
Neben der intensiven Arbeit kam auch das gesellige Miteinander nicht zu kurz. Am ersten Abend stand eine Wanderung entlang des Mains und durch die Weinberge mit Einkehr zum Abendessen in Randersacker an; am zweiten Abend durfte natürlich auch der Klassiker in Würzburg nicht fehlen: Ein Glas Wein auf der Alten Mainbrücke in der Abendsonne. Nach über drei Jahren der intensiven Zusammenarbeit fiel der Abschied nicht leicht. Doch Ideen für weiterführende Forschungsaktivitäten in verschiedenen Formaten wurden bereits intensiv diskutiert.
von Hans-Joachim Lauth & Charlotte Schmidt