Bye Bye, Lärm der Stadt und Stress, den das Leben in der Klausurenphase mit sich bringt. Laubwald statt Asphaltwüste. Hello, Naturidylle Rhön!

Manchmal brauch man das totale Gegenprogramm zum Studentenlifestyle: Feiern bis in die Morgenstunden. Einfach mal raus. Wir hätten da eine Idee – einen Ausflug in die Natur, in die Rhön.

Die Rhön, ein Biosphärenreservat nördlich von Würzburg, ist ein Mittelgebirge zwischen Bayern, Hessen und Thüringen. Das Gebiet erstreckt sich auf eine Fläche von rund 1.600 Quadratkilometer. Für ihre Besucher bietet das Reservat allerlei sportliche Aktivitäten, wie Fahrrad fahren, wandern oder Ski fahren. Nicht nur die Aktivitäten lassen den Alltag vergessen, sondern auch die unglaublich vielfältige Landschaft.

Anfahrt

Um von Würzburg aus in die Rhön zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mit dem eigenen Auto ist man über die A71 in einer Stunde und 15 Minuten in der Region. Aber auch der öffentliche Nahverkehr bringt einen vor die Tore der Rhön. Vom Hauptbahnhof Würzburg geht es zunächst mit der Regionalbahn Richtung Schweinfurt. Dort steigt man in die RB50 um und fährt mit dieser nach Bad Neustadt an der Saale. Von dort aus ist die Rhön mit regionalem Bus und Bahn erkundbar. 

Wandern und Einkehren

Unterwegs sein, den Kopf frei bekommen, entspannen und in der Natur die Gedanken schweifen lassen: Auf insgesamt 7.800 Kilometer langen Wanderwegen kannst du die Rhön mit ihrer einzigartigen Landschaft genießen. Besonders beliebt sind Touren auf den Kreuzberg, der sogenannte „Heilige Berg der Franken“. Er ist der dritthöchste Berg der Rhön und liegt bei Bischofsheim.

Drei Tourenvorschläge

  • Kreuzbergtour ab Bischofsheim

Start: Parkplatz unterhalb des Klosters
Länge: 12.8 km
Aufstiegshöhenmeter: 499 m
Höhenlage: 570 – 924 m ü NN
Dauer: 4 Stunden
Schwierigkeit: Normale Strecke
Streckenverlauf: Parkplatz unterhalb des Klosters Kreuzberggipfel;Neustädter Haus Irenkreuz; Kilianshof; Sandberg;Kloster Kreuzberg

Wegbeschreibung: 
Einstiegspunkt ist der Parkplatz Kreuzberg, den man sehr gut durch Beschilderung oder Google Maps finden kann. Vom Parkplatz Kreuzberg führt eine Straße hinauf zum Kloster. Kurz vor Erreichen der Klosteranlage geht links eine Treppe hinauf zu der bekannten Kreuzigungsgruppe, mit herrlicher Aussicht. Über den Gipfel mit Gipfelkreuz und Sendeturm führt ein Wiesenpfad durch die Rhöner Landschaft. Die Gemündener Hütte liegt dort etwas abseits vom Weg, das ganzjährig bewirtschaftete Neustädter Haus des Rhönklubs, dagegen direkt am Weg, perfekt zum Einkehren für zwischendurch. Es geht weiter leicht talwärts, auf einem schmalen Pfad neben der Fahrstraße. Dann wird bald das Irenkreuz erreicht. Dieses wurde im 8. Jahrhundert von Mönchen zur Christianisierung errichtet. Das folgende Wegstück verläuft wieder weiter an der Fahrstraße entlang. Nun erreicht man das kleine Dorf Killianshof. Von dort aus geht es weiter zum Ortsrand von Sandberg. Ab hier geht es nun stetig hinauf zum Kreuzberg. Bald kann man die ersten Häuser in der Nähe des Klosters sehen. Auf dem großen Gelände des Klosters kann man sich mit einer frischen Maß des berühmten Klosterbieres belohnen. Eine Maß bekommt man bereits für 7 €. Wer von dem Geschmack des Bieres begeistert ist kann sogar abgefüllte Flaschen ab 7 €und Fässer ab 28 € erwerben.

  • Rotes Moor Tour

Start: Parkplatz Moordorf
Länge: 18.2 km
Aufstiegshöhenmeter: 469 m
Höhenlage: 650 – 924 m ü NN
Dauer: 6 Stunden
Schwierigkeit: Normale Strecke; Ausdauer
Streckenverlauf: Parkplatz Moordorf; Rotes Moor; Kaskadenschlucht ; Mathesberg Parkplatz; Moorwiese; Schornhecke; Heidelstein; Parkplatz Moordorf

Wegbeschreibung:
Die 18,1 km lange Tour ist mit einem roten „R“ auf weißem Hintergrund gekennzeichnet und immer in sichtbarer Nähe des Weges. Startpunkte sind der Parkplatz Moordorf und der Parkplatz Moorwiese an der B 278. Die Tour führt vom Parkplatz Moordorf in das Naturschutzgebiet Rotes Moor, eines der letzten Hochmoore Hessens. Vom Parkplatz geht es zu den Informationstafeln mit Besonderheiten des Moores. Diese befinden sich in der Schutzhütte am Beginn des Bohlenweges bis zum Aussichtsturm verteilt. In der bewaldeten Kaskadenschlucht folgt der Wanderweg dem Feldbach. Nach dem Feldbachhof und dem Hochplateau zwischen Wasserkuppe und Rotem Moor quert er den Grumbach. Weiter geht es mit der Aussicht auf Wüstensachsen und das Ulstertal durch die Viehweiden auf dem Mathesberg zum Parkplatz Moorwiese. Ein Rastplatz an der Ulsterquelle lädt zur wohlverdienten Pause ein. Nach dem Naturschutzgebiet Kesselrain mit kräuterreichen Wäldern wird der Parkplatz Schornhecke erreicht. Von der Rhönklub-Gedenkstätte am Heidelstein sieht man weit über das Naturschutzgebiet Rhön bis zum Thüringer Wald. Vom Heidelstein aus reicht der Blick nach Norden zur Wasserkuppe, nach Westen ins Fuldatal und nach Süden über den Münzkopf Richtung Bischofsheim. Ab hier führt der Weg bergab zum Parkplatz Moordorf, wo das „Haus am Roten Moor“ zur einer letzten Schlussrast einlädt. Dort gibt es verschiedene hausgemachte Spezialitäten, wie Rhöner Spinat-Spatzeklöße mit Käsesoße und rhöner Blechkuchen. Für den Durst gibt es diverse Öko-Getränke und natürlich auch ein regionales Bier, das Münnerstädter Kloster Urstoff für 3,50 €.

  • Hüttentour

Start: Oberbach
Länge: 16.1 km
Aufstiegshöhenmeter: 573 m
Dauer: 5 Stunden
Schwierigkeit: Sportive Strecke
Streckenverlauf: Oberbach; Riedenberg; Berghaus Rhön; Wützburger Karl-Straub-Haus; Ziegelhütte; Oberbach

Wegbeschreibung:
Die Hüttentour ist 16,1 km lang und durch ein rotes „H“ markiert, so kann man der Strecke einfach nach der Beschilderung folgen. Die Tour beginnt am Informationszentrum „Haus der Schwarzen Berge“ in Oberbach. Man läuft durch das Dorf Oberbach in Richtung Eckartsroth. Nach Überquerung des Flusses Sinn zweigt der Weg links ab in den Wald in Richtung Riedenberg. Der Wanderweg verläuft am Hang entlang und erreicht bald die Kapelle oberhalb des Dorfes Riedenberg. In Riedenberg erfolgt ein Aufstieg durch das Erholungsgebiet Farnsberg zum Berghaus Rhön mit dem Basaltsee „Tintenfass“. Weiter geht es zum Wützburger Karl-Straub-Haus, einer bewirtschafteten Hütte mit Panoramablick auf die „Dammersfeldrhön“ im Truppenübungsplatz Wildflecken.Der Abstieg entlang des Wanderweges führt durch eine abwechslungsreiche Parklandschaft, vorbei an alten Buchen, am Pferdegestüt an der Ziegelhütte, zurück zum Informationszentrum „Haus der Schwarzen Berge“, dem Startpunkt. Dort kann man sich stärken und die Beine von den vielen Höhenmetern ausruhen. Das Berghaus Rhön (Dienstag Ruhetag!) ist ebenfalls zur Einkehr zu empfehlen. Im Berghaus sollte man unbedingt den „Rhönerdöner“, mit selbstgemachten Brötchen, Grillfleisch und Bacon, für 7€ probieren. Für den kleinen Hunger gibt es typische fränkische Brotzeiten mit Obatz’da oder Bratwurst, Kraut und Brot.

Ab in die Sport- und Wanderschuhe und raus in die Natur!

Radeln– sportlich die Berge der Rhön erklimmen

Für die Sportlichen, die gerne etwas anspruchsvoller unterwegs sind, bietet das Wegenetz für Mountainbiker mit über 1.000 Kilometern die perfekte Gelegenheit die Rhön auf zwei Rädern zu erleben.

Tourvorschlag für Mountainbiker: Die Wildfleckener Drei Gipfeltour 

  • Höchster Punkt: 911 m
  • Höhenmeter: ca. 1014 m
  • Schwierigkeitsgrad: Schwer
  • Tourenart: Tagestour, Moutainbiketour
  • Die Tour beginnt am Rathausplatz in Wildflecken. Dort befindet sich auch eine Radfahrkarte. Dort kann man sich informieren und die Tour per QR-Code auf sein Mobiltelefon übertragen. Die Strecke verläuft mit Ausnahme der Ortsdurchfahrten auf Rad-, Feld- und Waldwegen und vereinzelt auf Single-Trails. Sie ist überwiegend geschottert, aber weist auch Naturwege auf.
  • Einkehrmöglichkeiten unterwegs: Holzberghof, Basaltsee, Haus am Roten Moor, Oberweißenbrunn, Wildflecken

Aber auch gemütlichere Fahrradfahrer haben die Möglichkeit mit Genuss auf ehemaligen Bahntrassen die Dörfer und Städte mit ihren großartigen Fachwerkhäusern und weiterem kulturellem Angebot hautnah zu erleben.

Weitere Rad-Touren findet man unter folgendem Link: https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/fileadmin/media/publikationen/pdf/rhoen_radwanderkarte.pdf 

Ausleihen – nicht jeder kann sein eigenes Fahrrad mitbringen

Bei den verschiedensten Anbietern in der ganzen Rhön kann man eigenständig und unkompliziert Räder ausleihen. Mountainbikes, Tourenfahrräder, E-Bikes und sogar Fahrradanhänger. Ab Ende März/Anfang April kann man den Verleih abwickeln. Zwei Vorschläge für den Verleih:

  • Tourist-Infozentrum Rhön (E-Bike-Verleih), Rhönstraße 95; 97772 Wildflecken: Hier kann man ein E-Bike bereits ab 30 € pro Tag erwerben. Und normale Fahrräder günstiger.
  • Rhönbike, Bahnhofsstraße 10, 36115 Hilders: Die Leigebühren pro Tag betragen 8€ für ein Trekkingbike, 25 € für ein E-Bike und 35 € für ein motorisiertes Mountainbike

Aktivitäten im Winter – die Winterlandschaft erkunden

Auch im Winter ist im rhönschen Mittelgebirge einiges los. Die Schneelandschaft lässt sich beim Langlauf auf gut-präparierten Loipen oder auch etwas schneller, mit alpinem Skisport, wunderbar genießen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit auf ausgewiesenen Wanderwegen eine Wintertour zu machen. 

Besonders beliebt bei jungen Sportbegeisterten ist das sogenannte „Snowkiten“. Dabei lässt sich der Ski- oder Snowboard-Fahrer mit Hilfe eines großen Lenkdrachens, genannt Kite, über eine geschlossene Schneedecke ziehen. Auf der Wasserkuppe, dem höchsten Gipfel, gibt es Angebote für einen Anfängerkurs und die Möglichkeit sich die entsprechende Ausrüstung zu leihen.

Abfahrtsski in der Rhön

Die Rhön umfasst insgesamt fünf Skigebiete: Arnsberglifte, Kreuzberg, Simmelsberg, Wasserkuppe und Zuckerfeld. Am besten informiert man sich im Netz über die aktuelle Wetterlage und entscheidet dann. 

Am größten ist das Skigebiet Kreuzberg mit 15 Pistenkilometern und vier Liftanlagen. Egal ob schwarze, rote oder blaue Piste, das Skigebiet Kreuzberg bietet alle Schwierigkeitsgrade an. Eine Tageskarte für Erwachsene liegt bei 19 €, unter der Woche und am Wochenende. Man kann auch eine Halbtageskarte für 12 € erwerben, entweder direkt im Internet oder vor Ort an der Liftstation und den Informationscentern. 

Ganz egal für welche Aktivität man sich entscheidet, die Ausrüstung kann man vor Ort ausleihen.  Dort bekommt man auch reichlich Informationen über Landschaft, Kultur und mögliche Routen.

Erlebnissatz

Da ich in der Umgebung von Würzburg wohne habe ich schon viele Tagesausflüge in der Region gemacht. Schon als kleines Kind war ich in der Rhön und habe zum Beispiel Skifahren gelernt. Mit dem Artikel möchte ich Studenten die Möglichkeit geben ein bisschen die Region kennenzulernen und Tipps für Ausflüge in der vorlesungsfreien Zeit geben. 

Von Paulina Hock