Die Sinologie der Universität Würzburg bringt mit dem Projekt „Campus trifft Schule Unterfranken“ chinesische Sprache, Kultur und Geschichte direkt in die Klassenzimmer. Insgesamt nehmen zehn unterfränkische Gymnasien an dieser Kooperation teil.

Was ist Sinologie?
Viele kennen den Begriff vielleicht nicht, doch die Erklärung ist einfach: Im 18. Jahrhundert war „Sina“ ein geläufiger Name für China. Die Sinologie befasst sich folglich mit der Sprache, Kultur, Geschichte, Politik und Wirtschaft des Landes.

China erleben – jenseits von Klischees
Aktuell nehmen 65 Schülerinnen und Schüler aus Unterfranken an Arbeitsgruppen (China-AGs) teil, die von Magdalena Bachinger geleitet werden. Ziel ist es, ein differenziertes Bild von China zu vermitteln. Dabei ist klar, was nicht Teil des Programms ist: Die Ideologie des chinesischen Staates hat keinen Platz in bayerischen Klassenzimmern. Professor Roland Altenburger, Sinologe und Projektleiter betont, dass vielmehr die reiche Geschichte und Kultur Chinas im Vordergrund stehen soll.

Das Bildungsnetzwerk China (BNC) unterstützt das Projekt mit rund 100.000 Euro. Die Themen werden sowohl vor Ort in Gymnasien in Würzburg, Schweinfurt und Lohr als auch online an Schulen in Aschaffenburg, Gemünden, Schönberg und Erlenbach vermittelt.

Das Projekt baut auf drei zentrale Standbeine:

  • China-AGs: Die freiwilligen Arbeitsgruppen finden wöchentlich oder alle zwei Wochen statt. Dabei können die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen einbringen, wodurch der Unterricht individuell gestaltet wird.
  • Fortbildungen für Lehrkräfte: Pädagoginnen und Pädagogen erhalten vertiefende Einblicke in die Themen rund um China.
  • Vortragsreihen: Öffentliche Veranstaltungen beleuchten weitere Aspekte der chinesischen Kultur und Gesellschaft.

Interaktive Lernformate und spannende Erlebnisse
Der Unterricht ist alles andere als trocken: So setzt Bachinger auf kreative Methoden, wie eine chinesische Spielesammlung als Einstieg in die Sprache oder einen Kochkurs, bei dem Schülerinnen und Schüler die chinesische Küche gemeinsam mit einem Profi-Koch kennenlernen konnten.

Darüber hinaus beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Fragen, die ihren Alltag betreffen: Wie verbringen Gleichaltrige in China ihre Freizeit? Wie sieht das Familienleben dort aus?

Ein besonderes Highlight: Eine Schülerin aus Schweinfurt wird demnächst an einem Schüleraustausch in Taiwan teilnehmen und ihre Erfahrungen anschließend mit der Gruppe teilen.

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie im einBLICK.

Federführend sind am Projekt beteiligt (v. l. n. r): Professor Roland Altenburger, Magdalena Bachinger und Dr. Michael Leibold.
(Bild: Martin Brandstätter / Universität Würzburg)