Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gleich doppelt überzeugt: Zwei Cluster-Initiativen – NUCLEATE und ctd.qmat – erhalten ab 2026 eine Exzellenzförderung. Damit gehört die JMU zu den wenigen deutschen Universitäten, die mit mehreren Clustern erfolgreich waren – und rückt dem Titel „Exzellenzuniversität“ ein großes Stück näher.

Die Exzellenzstrategie ist das wichtigste Forschungsförderprogramm Deutschlands. Ziel ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten zu stärken. Aus insgesamt 98 Vollanträgen wurden nun 70 Exzellenzcluster ausgewählt – darunter die beiden Würzburger Verbünde.

JMU-Präsident Paul Pauli zeigt sich erfreut: „Wir sind sehr stolz auf diesen herausragenden Erfolg. Heute ist nicht nur ein großer Tag für unsere Universität, sondern für ganz Würzburg. Beide Forschungsprojekte zeigen, dass Würzburg ein Knotenpunkt für exzellente Wissenschaft ist und international in der Spitzenliga mitspielt. Dies bestärkt uns, den Weg zur Exzellenzuniversität mit voller Kraft weiterzugehen.“

NUCLEATE: Nukleinsäuren im Fokus

Der neue Forschungscluster NUCLEATE – Cluster for Nucleic Acid Sciences and Technologies widmet sich dem innovativen Feld der Nukleinsäuren. Beteiligt sind die Fakultäten für Medizin, Biologie sowie Chemie und Pharmazie. Gemeinsam mit der LMU und der TUM soll eine neue, interdisziplinäre Perspektive auf diese Moleküle entstehen – mit dem Ziel, innovative biomedizinische Anwendungen zu entwickeln.

„Ich freue mich sehr über die Bewilligung unseres Clusters“, sagt Prof. Dr. Cynthia Sharma, Würzburger Standortsprecherin und Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II. Gemeinsam mit Prof. Dr. Caroline Kisker (Strukturbiologie) koordiniert sie das Projekt: „Die fachübergreifende Forschung an drei bayerischen Universitäten und die Bündelung unserer Expertise zu Nukleinsäuren wird die biomedizinische Forschung in Bayern nachhaltig stärken – im nationalen und internationalen Wettbewerb.“

ctd.qmat: Einblicke in die Quantenwelt

Bereits seit 2019 wird der Exzellenzcluster ct.qmat (nun: ctd.qmat – Complexity, Topology and Dynamics in Quantum Matter) gefördert. Der gemeinsame Verbund mit der TU Dresden erforscht neuartige Quantenmaterialien, die als Basis für zukünftige Technologien dienen.

Mehr als 300 Forschende aus über 30 Ländern arbeiten in diesem Cluster zusammen. Mit zahlreichen Publikationen, Patenten und innovativen Projekten – etwa zu ultrapräzisen Messungen, topologischen Lasern oder sogenannten „topolektrischen“ Schaltkreisen – hat sich ctd.qmat etabliert. In der neuen Förderphase soll das Thema Quantendynamik als zentrales Thema in der Festkörperphysik weiter fokussiert werden. Neben der klassischen Forschung ist ctd.qmat auch in der Wissenschaftskommunikation mit preisgekrönten Outreach-Projekten wie der charmanten Katze Q oder der Erklärvideo-Reihe QUANTube aktiv.

Nächster Schritt: Bewerbung als Exzellenzuniversität

Mit dem Erfolg der beiden Cluster-Initiativen ist die JMU nun auch berechtigt, sich um den begehrten Titel einer Exzellenzuniversität zu bewerben. Neben den beiden Münchner Universitäten LMU und TUM, die ihren Status verteidigen, ist die JMU die einzige bayerische Universität, die sich neu um diesen Titel bewerben darf.

Während bei den Clustern einzelne Forschungsthemen im Fokus stehen, wird bei der Exzellenzuniversität die gesamte Hochschule als strategische Einheit bewertet. Die Förderung zielt darauf ab, deutsche Universitäten als Ganzes zur internationalen Spitze in Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln. Die Bewerbung muss bis November 2025 eingereicht werden, die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

Mehr Informationen zur Exzellenzstrategie und den Projekten erhalten Sie auch im einBLICK.

Freude über den Doppelerfolg: Zwei Würzburger Forschungsvorhaben haben sich im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und erhalten Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links: Caroline Kisker (Würzburger Koordinatorin von NUCLEATE und Vizepräsidentin), Cynthia Sharma (Würzburger Speakerin von NUCLEATE), Ralph Claessen (Würzburger Speaker von ctd.qmat) und Universitätspräsident Paul Pauli. (Bild: Jonas Blank / JMU)