Prof. Dr. Peter Bofinger, Seniorprofessor für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen, hat für die Hans-Böckler-Stiftung ein aktuelles Paper mit dem Titel „Stablecoins and the Future of Money: Economic Principles and Policy Implications“ veröffentlicht. Darin analysiert er die Rolle von Stablecoins als innovatives Zahlungssystem und deren mögliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzstabilität.

Stablecoins ermöglichen direkte Zahlungen auf Basis von Blockchain-Infrastrukturen – ohne zwischengeschaltete Banken. Dabei unterscheidet Bofinger zwischen bankbasierten Stablecoins (mit Bankeinlagen als Sicherheiten) und anleihenbasierten Stablecoins (mit kurzfristigen Staatsanleihen hinterlegt).

Während bankbasierte Stablecoins Finanzstabilitätsrisiken bergen, können anleihenbasierte Stablecoins durch den Erwerb von Staatsanleihen sogar neues Geld schaffen – und gelten daher als besonders attraktiv. Hinzu kommen starke Netzwerkeffekte: Der Markt wird dominiert vom US-Dollar, einem Duopol aus zwei großen Emittenten und einer Handvoll Blockchains.

Bofinger betont zudem, dass der Digitale Euro keine echte Alternative zu Stablecoins darstellt: Seine Nutzung ist auf den Euroraum beschränkt, er ist primär für den Einzelhandel gedacht und erlaubt nur begrenzte Vermögensbestände für Privatpersonen.

Die vollständige Publikation ist auf der Website des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung abrufbar.

Zudem trat Prof. Bofinger bei der diesjährigen NIMCon 2025 des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen e.V. als Redner auf. In seinem Impulsvortrag zum Thema Multicrisis and Consumption analysierte er die aktuelle Schwäche des privaten Konsums in Deutschland und stellte zentrale Thesen zur Diskussion. So betonte er die bemerkenswerte Stabilität der Sparquote deutscher Haushalte seit Ende der 1990er Jahre und zeigte auf, dass weder Realzinsen noch gängige makroökonomische Modelle wie die permanente Einkommenshypothese nach Friedman oder die Euler-Gleichung überzeugend zur Erklärung beitragen. Vielmehr liefern seine Befunde eine starke Bestätigung der absoluten Einkommenshypothese nach Keynes. Vor dem Hintergrund des anhaltend schwachen Konsumklimas, so Bofinger, sei die Suche nach wirksamen Impulsen zur Stärkung der Binnennachfrage dringlicher denn je.

Mehr Informationen zum Beitrag von Prof. Bofinger bei der NIMCon 2025 finden Sie auf LinkedIn.