Prof. Dr. Joschka Wanner, Juniorprofessor für Quantitative International and Environmental Economics, hat gemeinsam mit Dr. Philipp M. Richter einen Beitrag in der renommierten ECONPol-Reihe des CESifo-Instituts veröffentlicht. Unter dem Titel „EU Climate Policy in a Globalized World“ analysieren die beiden Autoren verschiedene Ansätze der EU-Klimapolitik mithilfe eines quantitativen Modells für Handel und Umwelt.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen das EU-Emissionsreduktionsziel für 2030, die Auswirkungen des neu eingeführten Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) sowie die Effektivität unterschiedlicher Klimakoalitionen mit der EU als zentralem Akteur – einschließlich des „G7-led Climate Club“. Die Studie bewertet die Folgen dieser Maßnahmen auf die nationalen und globalen Emissionen, insbesondere unter Berücksichtigung von Carbon Leakage, auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihre globalen Marktanteile sowie auf Einkommensgewinne und -verluste.
Die Ergebnisse zeigen, dass die EU-Klimapolitik insgesamt keine hohen Kosten verursacht, aber erhebliche Vorteile durch vermiedene Klimaschäden bietet. Allerdings bleibt ihre Wirkung auf die globalen Emissionen begrenzt. Dies ist vor allem auf den vergleichsweise geringen Anteil der EU an den weltweiten Emissionen und auf Carbon Leakage zurückzuführen – also die Verlagerung von Emissionen in andere Länder als Reaktion auf EU-Klimamaßnahmen. Der CBAM kann die Emissionsverlagerung zwar deutlich reduzieren und Einkommensverluste für die EU verhindern, sie jedoch nicht vollständig eliminieren.
Die Studie hebt außerdem hervor, dass die Kosten der Klimapolitik überproportional von ressourcenreichen Ländern getragen werden. Gleichzeitig wird deutlich, dass für signifikante globale Emissionsreduktionen eine umfassendere Klimakoalition erforderlich ist. Ein ausschließlich auf den „G7-led Climate Club“ gestützter Ansatz reicht nicht aus, um die notwendigen globalen Reduktionsziele zu erreichen. Daher betonen die Autoren die Dringlichkeit, eine breite und inklusive globale Allianz zu fördern.
Der vollständige Bericht kann online auf der Seite von econPOL heruntergeladen werden.
