Spazieren gehen, sporteln, grillen oder einfach nur entspannen: Die Mainwiesen sind der ideale Rückzugsort vom städtischen Trubel und bieten gleichzeitig viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten.
Von Chiara Greul, Gwendolin Karl und Peter Manzinger
In Würzburg sind sie so bekannt wie die Flaucheranlagen in München – die Mainwiesen.
Das Naherholungsgebiet mit seinen üppigen Grünflächen erstreckt sich auf über drei Kilometern Länge von der Sanderau bis nach Zell am Main. Das Gebiet ist ideal für eine kleine Auszeit, denn es bietet Natur pur in unmittelbarer Umgebung, fernab der Hektik des städtischen Trubels. Kein Wunder also, dass sie besonders im Sommer seit jeher ein beliebter Treffpunkt für viele Würzburger:innen sind.
„Sobald es warm wird, bin ich fast täglich an den Mainwiesen in der Zellerau,“ erzählt Jette Greul. Sie ist Studentin und geht gerne dorthin, um dem stressigen Unialltag zu entfliehen. „Ich bin hier oft zum Lesen, Lernen oder Baden“, sagt sie. Und am Wochenende treffe sie sich hier mit Freunden zum Grillen – Grillplätze gebe es schließlich genug.
Auch Sport- und Actionliebhaber kommen an den Mainwiesen nicht zu kurz
All diejenigen, denen Entspannung und Idylle auf Dauer jedoch zu langweilig sind, finden an den Mainweisen ausreichend Platz und Möglichkeiten für abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten. So eignen sich die Wege entlang des Mainufers perfekt zum Joggen oder Radfahren. Auch gibt es Flächen für Ballsportarten wie Fußball, Volleyball oder Tischtennis. Selbst Wassersportarten wie Kajakfahren oder Stand-up-Paddeln sind beliebt – besonders gut kann man das an den Sanderauer Mainwiesen beobachten. Einem Workout im Freien steht ebenfalls nichts im Wege, denn auf den Grünflächen finden sich zahlreiche Sportgeräte, die sich ideal für Outdoor-Fitness eignen.
Doch das Highlight ist der Skatepark. Die frei zugängliche Anlage wurde 2013 in der Zellerau eröffnet und ist seither nicht nur ein beliebter Treffpunkt für viele Jugendliche, sondern gilt auch als einer der attraktivsten Skateparks Deutschlands. Auf einer Fläche von etwa 1.400 Quadratmetern sind von Bodenwellen über Rampen bis hin zu Halfpipes zahlreiche Hindernisse eingebaut. Während die Skater:innen ihre neuesten Tricks einüben, kommt man als Zuschauende gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.
Kleine Abenteurer:innen können sich an den zahlreichen öffentlichen Spielplätzen entlang des Flussufers ebenfalls so richtig austoben. Von Schaukeln über Sandkästen bis hin zu modernen Klettergerüsten und anderen Geräten ist alles dabei, was das Kinderherz begehrt. Zudem bietet die umliegende Natur mit ihren üppigen Büschen und Bäumen ausreichend Möglichkeiten für Versteckspiele und spielerische Erkundungen. Perfekt also für einen Ausflug mit der ganzen Familie.
Freilauf für den Stadthund!
Auch fellige Gefährten brauchen ab und an eine Auszeit von der Stadt und eine sichere Umgebung, in der sie ausreichend Platz zum Spielen, Toben und Herumtollen haben. Die Hundewiese an den Würzburger Mainwiesen eignet sich hierfür besonders gut. Die großzügige Grünfläche erstreckt sich vom Ende des Feuerwehrhafens bis circa 200 Meter nach dem Schifferkinderheim in Richtung Zell und ist ein beliebter Treffpunkt für Hundebesitzer:innen und ihre Vierbeiner. Grundsätzlich müssen die Hunde hier nicht an die Leine genommen werden, vorausgesetzt sie hören auf Kommandos und sind keine Kampfhunde.
Das Problem mit dem Müll
Bei all den positiven Aspekten hat die hohe Frequentierung und vielseitige Nutzung der Mainwiesen jedoch auch ihre Kehrseite. Das war besonders während Corona zu sehen, als sich das Nachtleben aufgrund von Club- und Barschließungen kurzerhand auf die öffentlichen Grünflächen verlagerte: Müllberge türmten sich, leere Flaschen und benutzte Einweggrills lagen verstreut in der Natur. Für die Stadt war dies mit einem hohen personellen und finanziellen Aufwand verbunden. „In der Hochphase sammelten unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehrere Tonnen Müll ein,“ beklagt Dr. Helge Bert Grob, Leiter des Gartenamtes.
Mittlerweile hat sich die Müllproblematik an den Mainweisen wieder entspannt. Dennoch entstehen für die Stadt Entsorgungskosten von mehreren zehntausend bis hunderttausend Euro im Jahr. Dr. Grob appelliert: „Natürlich freut es mich, dass die Bürger und Bürgerinnen die Mainwiesen so begeistert und vielseitig nutzen. Dazu gehört aber auch, die Hinterlassenschaften zu beseitigen und die Grünflächen so zurückzulassen, wie sie wieder vorgefunden werden möchten.“
Nicht nur die Mitmenschen, auch Tiere und Pflanzen freuen sich über eine saubere Umwelt. Gerade an den Mainwiesen erstreckt sich ein vielfältiges Ökosystem entlang des Flussufers, das Raum für Flora und Fauna bietet. Hier findet man eine reiche Fülle an Pflanzen und Bäumen. Auch zahlreiche Tiere wie Vögel, Fische, Frösche oder Insekten haben dort ihre natürliche Heimat. Die Stadt Würzburg engagiert sich seit vielen Jahren aktiv für den Erhalt dieser wertvollen Biodiversität, indem sie einige Schutzgebiete ausgewiesen hat.
Unser Fazit: Wer Würzburg möglichst authentisch erleben möchte, der sollte unbedingt Zeit an den Mainwiesen verbringen. Ob man dabei mit dem Fahrrad am Flussufer entlang radelt, mit Freund:innen grillt, gemeinsam sportelt oder einfach nur entspannt – das bleibt jedem und jeder selbst überlassen.