Deutschland sollte sich bei sauberen Energiegütern wie Solarmodulen, Batterien oder zentralen Rohstoffen nicht in neue Importabhängigkeiten begeben. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Report des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne, der am 1. Dezember 2025 vorgestellt wurde. An der Studie beteiligt ist auch Prof. Dr. Joschka Wanner, Juniorprofessor für Quantitative International and Environmental Economics an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Die Autorinnen und Autoren ziehen Lehren aus der Gaskrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und warnen davor, bei grünen Schlüsseltechnologien künftig ähnlich abhängig zu werden – insbesondere von Ländern mit stark wachsenden Marktanteilen wie China. Saubere Energiegüter seien nicht nur zentral für den Klimaschutz, sondern zunehmend auch für das Wirtschaftswachstum: Bereits 2023 machten sie rund zehn Prozent des globalen Wachstums des Bruttoinlandsprodukts aus.
Der Report analysiert unterschiedliche Formen von Marktversagen, die zu einer zu geringen inländischen Produktion oder zu mangelnder Diversifizierung von Lieferketten führen. Als Gegenmaßnahmen empfehlen die Forschenden einen gezielten Policy-Mix, etwa aus Forschungsförderung, Infrastrukturaufbau, strategischen Reserven und Instrumenten zur Absicherung von Mindestversorgung. Vor pauschalen Handelsbeschränkungen wird hingegen gewarnt, da sie Kosten erhöhen und Gegenreaktionen von Handelspartnern provozieren können.
Als mögliche Alternative nennt der Bericht unter anderem gestaffelte Zollkontingente, die sicherstellen sollen, dass der Importanteil aus einzelnen Ländern unter einem festgelegten Schwellenwert bleibt. Ergänzend empfehlen die Forschenden Stresstests entlang globaler Lieferketten, um Risiken frühzeitig zu erkennen.
Weitere Hintergründe, Einordnungen und Details zum Report finden Sie im einBLICK.

